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Worauf kommt es eigentlich im Leben an? Was sind die zutiefst existenziellen Lebensfragen, die Menschen heute umtreiben?

Die Antworten, die das Christentum darauf gegeben hatte, sind für manche lieb und teuer und sie können sie auch heute fast automatisch in ihr Leben übersetzen. Für sehr viele aber sind die kirchlichen Glaubensaussagen und Traditionen einschließlich der Rede von einem allmächtigen Gott abhandengekommen. Das hatte schon vor fast 80 Jahren Dietrich Bonhoeffer in seinen Gefängnisbriefen festgestellt, dass ‚mündige‘, ‚intellektuell redliche‘ Menschen in unserer ‚einen Welt‘ ‚ohne Jenseits‘ und ‚ohne persönliches Seelenheil‘ auskommen.

So wollen wir beginnen mit einer Würdigung von Bonhoeffers Versuchen, ‚weltlich‘, ‚nicht religiös‘ vom Glauben, von Gott zu reden.

Und fragen: Was bietet uns die Wissenschaft, also Menschen aus der ‚Welt‘? Was sind die Grund-Bedürfnisse der Menschen für einen Neurobiologen und was sind Denk- und Sprachmuster eines Philosophen?

Und die Kirche? Kann sie sich wandeln vom Glaubens-Museum zu einem lebendigen Ort, zur Kirche für andere? Können wir die Schätze und Potentiale der Tradition freigelegen als Lebendigkeit, als Zuversicht und als Verantwortung der Menschen in Kirche und Gesellschaft.

So kann Glauben eine wichtige Rolle für die heutige demokratische Gesellschaft spielen. Es ist befreiend in einer neuen Sprache von ‚Gott‘, von dem was uns stärkt und lebendig hält, zu reden – und zwar im Alltag und im Gottesdienst mit neuen Formulierungen des Glaubensbekenntnisses und der Gottesbilder…

Mit dem gesunden Menschenverstand der Tagungsteilnehmer und der Referenten (Dr. Gerald Hüther, Prof. für Neurobiologie; Dr. Bazon Brock, Prof. für Ästhetik;
Dr. Joachim Kunstmann, Prof. für Religionspädagogik; Dr. Jutta Koslowski, Pfarrerin; Stefan Seidel, Theologe und Leitender Redakteur) könnte die Tagung ein Beitrag zu einer Reform des Christentums werden.