Heft 33

„Wohl denen die aufrichtig sind in ihrem Herzen. Sie werden Gott sehen.“

Cover Heft 33

Abstract

Als Leitartikel dient der Vortrag „Die Wendung Dietrich Bonhoeffers vom Theologen zum Christen - Biographische Hintergründe für Bonhoeffers ökumenische friedensethik und Theologie“. Außerdem wird in Heft 33 die Idee eines „Schuldenerlasses für die Öffentlichen Hände“ vorgestellt. Die Kritik an den EU-Verfassung (Militarisierungstendenzen, Wirtschafts-Neoliberalismus) kommt zu Wort.


Inhalt

Leserbrief von Paul-Friedrich Martins
Was machen eigentlich unsere Mitglieder?
Heute: Klaus D. Wittkuhn und Martin Hartmann

 



Leitartikel
Karl Martin, Die Wendung Dietrich Bonhoeffers vom Theologen zum Christen – Biographische Hintergründe für Bonhoeffers ökumenische Friedensethik und Theologie

 

 



Herbsttagung 2003 in Wiesbaden
Albert de Lange, Eigenverantwortung und Selbstorganisation Notwendige Impulsgeber für Reformbestrebungen in der Kirchen- und Profangeschichte?

 

 



Frühjahrstagung 2004 in Eisenach

 

Resolution Nr. 43 des dbv: Dient der Europäische Verfassungsentwurf dem Gott des Friedens?
Anhang zur Resolution: Erklärung der Friedensbewegung

Gottesdienst zum Abschluss der Tagung:
Texte aus den Upanishaden und von Dietrich Bonhoeffer

 



Herbsttagung 2004 in Halle / Saale

 

Programm der Herbsttagung 24.-26. Sept. 2004. Thema:
Die Zwei-Reiche-Lehre – Martin Luthers politische Ethik

 



Kirchensteuer

 

Taufe, Kirchenmitgliedschaft und Kirchensteuer - Auf der Suche nach neuen Formen für das verfasste Kirchenwesen

 



Schalom – Friede

 

Franz Segbers, Schuldenerlass für die Öffentlichen Hände

Peter Becker, Der Europäische Verfassungsentwurf aus friedenspolitischer Sicht

Europa in schlechter „Verfassung“ – Stellungnahme von Attac.

Innere Führung, LKU und die Reform der Militärseelsorge
Plädoyer des dbv sowie Stellungnahmen von Zepf und Willner

 



„Bonhoeffer bewegt“
Termine
Impressum

 

Titelbild aus:
Die Seligpreisungen, mit der Schwanenfeder auf Stein gezeichnet und gedruckt (Lithographie) 1991 von Willy Beppler
Adresse: W. Beppler, Bleichstr. 18, 65343 Eltville


Editorial

Als Leitartikel dient der Vortrag „Die Wendung Dietrich Bonhoeffers vom Theologen zum Christen - Biographische Hintergründe für Bonhoeffers ökumenische friedensethik und Theologie“. Außerdem wird in Heft 33 die Idee eines „Schuldenerlasses für die Öffentlichen Hände“ vorgestellt. Die Kritik an den EU-Verfassung (Militarisierungstendenzen, Wirtschafts-Neoliberalismus) kommt zu Wort. Die Verfasser des Plädoyers betonen die Friedenspflicht der vorhandenen staatlichen und gesellschaftlichen Institutionen. Sie treten für Veränderungen ein und fordern Reformen. Andere – wie Hans Dieter Zepf und Bernhard Willner - meinen, wir müssten im Sinne der Friedens-botschaft Jesu sehr viel radikaler werden. Christen dürften sich nicht in kriegsvorbereitende Institutionen einbinden lassen.

Die Frühjahrstagung 2004 in Eisenach beschäftigte sich mit dem Thema „Spirituelles Leben und politische Verantwortung“. Sie bot Gelegenheit, sich mit Bonhoeffers ökumenischer Friedensethik auseinander zu setzen (vgl. den als Leitartikel abgedruckten Vortrag). Es war Bonhoeffers Überzeugung, dass sich ethische Fragen niemals prinzipiell, sondern immer nur situations- und kontextbezogen klären lassen. Die Worte Jesu, also zum Beispiel die der Bergpredigt, „gelten also nicht [in] einer abstrakten Ethik – dort sind sie völlig unverständlich und führen zu nie zu lösenden Konflikten – sondern sie gelten in der Wirklichkeit der Geschichte, weil sie aus ihr herkommen. Jeder Versuch, sie aus diesem Ursprung zu lösen, verzerrt sie zu einer schwachen Ideologie und raubt ihnen ihre wirklichkeitsbezwingende Macht, die sie in der Verbindung mit ihrem Ursprung haben“ (Dietrich Bonhoeffer, Ethik, DBW 6, S. 263).

Die gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen nehmen immer bedrohlichere Ausmaße an. Hinter dem voranschreitenden Sozialabbau steht eine gigantische Verschuldung der staatlichen und öffentlichen Haushalte (auf diesem Hintergrund entwickelt Franz Segbers in seinem Beitrag den Vorschlag eines „Schuldenerlasses für die Öffentlichen Hände“). Viele Menschen in der Friedens- und Bürgerbewegung sind besorgt über die Militarisierungstendenzen und den Wirtschafts-Neoliberalismus in der Europäischen Verfassung (vgl. die Resolution Nr. 43 des dbv und die Beiträge von Peter Becker und von Attac). Es gehört zu den Demokratiedefiziten unserer Gesellschaft, dass der Bevölkerung in Deutschland eine Volksabstimmung über die Verfassung bis heute verweigert wird.

Überzeugt davon, dass solche Themen angegangen werden müssen und wir uns bei der ethisch-politischen Wegsuche durch Dialog und offene Kommunikation gegenseitig helfen können, grüßt alle Leserinnen und Leser sehr herzlich, auch im Namen der Redaktion,

Ihr Karl Martin