Heft 61

Gott waltet. Durch Menschen!?

Cover Heft 61

Inhalt

I. Dokumentation der Tagung „ … über das Walten Gottes in der Geschichte“

PETRA ROEDENBECK-WACHSMANN
Bericht zur Frühjahrstagung des dbv

KAI -OLE EBERHARDT
„Werkzeuge in der Hand des Herren der Geschichte“

BERND VOGEL
Predigt bei der Tagung des dbv in Eisenach

Kontinuität in Bonhoeffers Theologie?! – Ein Briefwechsel

II. „so, daß wir mit unserem Leben daran hängen“

CHRISTIAN HORN
Das „Reden von Jesus Christus“ bei Bonhoeffer

BERND VOGEL
Gedanken zu Dietrich Bonhoeffers Satz „Einen Gott, den ‚es gibt‘, gibt es nicht; Gott ‚ist‘ im Personbezug, und das Sein ist sein Personsein“

CHRISTOPH LANG
Schluss mit Sünde! – Predigt an Karfreitag 2018

AXEL DENECKE
Wie kann ich verantwortlich und redlich von Gott reden?

III. Bonhoeffer trifft … Hans Scholl

DETLEF BALD
Erbe und Auftrag zugleich

IV. Aus der Regionalgruppe „Berlin-Brandenburg
Offener Brief

V. Leserbriefe zur „Verantwortung“ Nr. 60

Zur Kolumne von Axel Denecke

Zum Bericht der AG „Israel-Palästina“

VI. Kolumne

DANIEL BALDIG
Patriotismus anno 2018

VII. Rezension

AXEL DENECKE
Das Leben nicht-religiös (nein, besser: religions-frei) interpretieren

VIII. Termine

 


Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

im Dezember 1986 veröffentlichte der dbv Heft 1 der Zeitschrift „Verantwortung“, die bis zur Jahrtausendwende den Zusatz „vor Gott, vor den Menschen, vor der Umwelt“ trug. Verantwortlich handeln – falls notwendig auch widerständig – war eine der Kernforderungen Dietrich Bonhoeffers. Es ist höchst interessant und aufschlussreich, in den früheren Heften der „Verantwortung“ zu stöbern (über unsere Webseite können die meisten Hefte noch in Papierform und alle digital bezogen werden). Sie geben einen Einblick in die historische Entwicklung unseres Vereins. So hat der dbv von 1986 bis 2003 mit 42 Resolutionen Kritik an politischen und kirchlichen Maßnahmen geübt und Änderungen gefordert und vorgeschlagen, z. B. hinsichtlich der im Grundgesetz verankerten Trennung von Staat und Kirche und gegen das Zusammenspiel von Staat und Kirche in der Militärseelsorge: Soldatenseelsorge durch örtliche Gemeindepfarrer statt Militärseelsorge durch verbeamtete, dem Ministerium für Verteidigung unterstellte Militärpfarrer und -bischöfe, wie es der Militärseelsorgevertrag von 1957 vorsieht.

Jetzt erscheint Heft 61 der „Verantwortung“. Auch heute noch gibt es Verquickungen von Staat und Kirche, die wir kritisieren. Beispiel: Der Wiederaufbau des Turms der im Krieg zerstörten Garnisonskirche in Potsdam. Erbaut im Jahr 1735 unter dem Preußenkönig Friedrich Wilhelm I., diente die Garnisonskirche dem preußischen und später dem kaiserlichen und nationalsozialistischen Militarismus – mit dem „Segen der Kirche“. Der wiederaufgebaute Turm soll eine „Stätte der Versöhnung“ werden. Versöhnung ist wichtig, ja. Aber ist der Ort, der Symbol einer verhängnisvollen militaristischen „Gott-mit-uns-Kultur“ ist, der richtige Ort zur Versöhnung? Bestimmt nicht! Es wäre zu begrüßen, wenn sich unsere Kirche von staatlicher Abhängigkeit ganz befreien würde, damit sie mehr „für andere da sein“ kann, wie es Dietrich Bonhoeffer forderte.

Sollten wir als dbv nicht wieder mehr widerständig werden? Ich meine, ja! Aber schreiben Sie uns doch bitte auch Ihre Meinung! Eine erbauliche Lektüre – der alten wie der neuen Hefte – wünscht Ihnen

Ihr Herbert Pfeiffer