Heft 56
Dietrich Bonhoeffer: Der bleibend Bewegende
Inhalt
I. Ev. Kirchentag 2015 in Stuttgart
PAUL SCHOCK
Kirchentag in Stuttgart – persönliche Eindrücke
RENATE WIND
D. Bonhoeffer – Dem Rad in die Speichen fallen
JOHANNES HERRMANN
Leiden und Widerstand bei Jesus
WOLFGANG STERNSTEIN
Leiden und politischer Widerstand bei Gandhi
CHRISTIAN HORN
Leiden und politischer Widerstand bei Bonhoeffer
II. Begegnung des dbv mit Schülerinnen / Schülern
TIM WOLFRAM
Der Bonhoeffer-Thementag am DBG Neunkirchen
DETLEF BALD
Friedensethik
DANIEL BALDIG
VerANTWORTung
AXEL DENECKE
Mutig – mutiger – am mutigsten!
DIETER KIMHOFER
Bonhoeffer im Alltag der aktuellen Flüchtlingshilfe
HERBERT PFEIFFER
Recht und Pflicht zum Widerstand
TANIA PLATE
Unterrichtsprojekt „Dem Rad in die Speichen fallen“
BEATE SCHUTTE
Workshop „Bonhoeffer und Menschenrechte“
III. Von „ERFURT I“ zu „ERFURT II“
MATTHIAS KROEGER
Ein religiöser Umbruch? – Teil II
AXEL DENECKE
Rückblick auf „Erfurt I“ – Vorblick auf „Erfurt II“
IV. Vereinsnachrichten und Vermischtes
BEATE SCHUTTE
Bonhoeffers Gedanken zu Menschenrechten
M. BREIDERT / M. RAMBOW / B. SCHUTTE
Arbeitsgruppe „Israel-Palästina“
DETLEF BALD
„Wie wird Friede?“…
KLAUS -DIETER HÖFLICH
Friedensgebet
DETLEF BALD
Das „Liebeswerk des Krieges“
KUNDGEBUNG 12. SYNODE DER EKD
„Martin Luther und die Juden …“
H.-U.OBERLÄNDER / J.KNAB
Buchrezensionen
Editorial
Im Jahr 70 nach der Ermordung Dietrich Bonhoeffers war sein Name im Programm des 35. Evangelischen Kirchentags in Stuttgart nicht zu finden. Es bedurfte der Nebenveranstaltungen des dbv in Kooperation mit der Evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Stuttgart- Weilimdorf, um Bonhoeffer zu Wort kommen zu lassen. Wir berichten darüber im ersten Teil dieser Ausgabe, fragen uns aber, warum sich die Kirche mit Bonhoeffer heute noch so schwer tut? Liegt es an seiner Kirchenkritik, die 1941 in seinen 10 Schuldbekenntnissen der Kirche (DBW 6, 129ff.) ihren Höhepunkt fand, viel härter und konsequenter formuliert als in der auf Druck des Ökumenischen Rats der Kirchen entstandenen Stuttgarter Schulderklärung, deren Veröffentlichung vor 70 Jahren wir in diesem Jahr auch gedachten? Es wäre schön, wenn sich die Kirche von der Angst vor Kritik befreien und Bonhoeffers Kirchenverständnis mehr würdigen und beachten würde.
Immerhin haben sich EKD und Synode jetzt öffentlich von Luthers Judenschriften distanziert, nachdem der dbv vor einem Jahr anlässlich des bevorstehenden Reformationsjubiläums dazu aufgefordert hatte. Wir freuen uns, dass wir mit Zustimmung der EKD die Kundgebung veröffentlichen können.
Nach der gelungenen Kontaktaufnahme mit einigen Gemeinden startete der dbv jetzt auch den Versuch, Schulen Bonhoeffers Gedankengut zu vermitteln. Der noch von Karl Martin mit dem Schulleiter des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums Neunkirchen, Jochen Haardt, konzipierte Bonhoeffer-Thementag war ein gelungenes Experiment, das zur Nachahmung herausfordert. Leider fördert die Bundeszentrale für politische Bildung nur Erwachsenenbildung, wobei die politische Bildung Jugendlicher so wichtig wäre. Die Referentinnen und Referenten in den Klassen der Oberstufe berichten von ihren Erfahrungen.
Die fruchtbare Zusammenarbeit mit der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Stuttgart-Weilimdorf und ihrer Pfarrerin Dorothea Kik wird in Form einer Regionalgruppe Stuttgart fortgesetzt. „Wie wird Friede?“ war das von Detlef Bald behandelte Thema der Eröffnungsveranstaltung, das Thema, das in unserer wirren Gegenwart immer mehr Bedeutung gewinnt. „Wie wird Friede?“ … Nur durch das Halten von Gottes „Gebot des Friedens“ (aus der Rede Bonhoeffers auf der Fanø-Konferenz 1934, DBW 13, 298ff.).
In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern gesegnete Weihnachten und ein friedliches Jahr 2016.
Ihr Herbert Pfeiffer